Home | FAQ | Impressum
Hintergrund
Beschreibung
Entscheidung
FAQ
Berichte
Beitrag
Statistik
Informationen
Ärzte
Erkrankungen
All. Informationen
Bücher
Humor
Werbung
Mediendaten
Werbehonorar
Login
Sonstiges
News
08.05.07
Im zweiten Halbjahr des letzten Jahres wurde eine Umfrage zur Vasektomie durchgeführt. Die Ergebnisse sind nun veröffentlicht.
Google
Berichte
15.10.06
Ich hab´s getan
14.10.06
Das wars also...
02.10.06
Hätte ich das früher gewußt...dann hätte ich nicht solange gezögert.
Meine Erfahrungen - NSV Methode
19.08.06
Es ist vollbracht!
Forum
13.07.07
Ts ts ts
12.07.07
es ist nicht gut
für spinne
Sachen gibts ....
an Dr. No
:: Erfahrungsberichte

Meine stationäre Vasektomie

Thomas, 04.02.00

Ich möchte mit dieser Dokumentation keinen Pulitzerpreis gewinnen, aber ich habe das Bedürfnis, alles was ich im Zusammenhang mit meiner Vasektomie erlebt habe, niederzuschreiben und zu veröffentlichen.

Die folgende Geschichte hat sich nachweislich genau so zugetragen. Ich habe weder etwas hinzugefügt noch bewusst etwas verschwiegen.

Die Gründe

Ich war 33 Jahre alt, vier Jahre verheiratet und Vater von zwei wunderbaren, kerngesunden Kindern, eine Tochter (3 Jahre) und ein Sohn (8 Monate), als ich mich Anfang Dezember 1999 sterilisieren ließ.

Im Vorfeld war wichtig, dass wir uns sicher waren, keine Kinder mehr haben zu wollen. Aber noch wichtiger war die Tatsache, dass ICH mir sicher war, keine Kinder mehr zeugen zu wollen. Weder mit meiner jetzigen Frau, als auch nicht mit einer eventuell neuen Partnerin.

Für mich war klar, dass auch ich meinen Teil zur Verhütung beitragen muss, um meiner Frau die Pille inklusive all ihrer Nebenwirkungen und möglichen Konsequenzen zu ersparen. Ich denke, dass meine Frau bis zum damaligen Tag genug (nämlich alles) zur Verhütung beigetragen hat. Jetzt war ich am Zug. Wobei man sagen muss, dass die Pille bei meiner Frau sowieso mehr Nebenwirkungen als Wirkung zeigte, unser zweites Kind ist nämlich ein Pillenkind.

Die Vorbereitung (Eine Wahnsinns-Story)

Da ich mir über die entstehenden Kosten nie wirklich Gedanken gemacht hatte, informierte ich mich zunächst bei einigen Urologen bezüglich einer ambulanten Durchführung. Erschrocken über die Summen, die man mir nannte, kontaktierte ich meine Krankenkasse, die Techniker Krankenkasse (TK), um zu erfahren, ob die Möglichkeit der Kostenübernahme bestünde. Mir wurde mitgeteilt, dass die Kosten für eine ambulante Durchführung erstattet würden, aber nur zu einem Standardsatz von maximal 80 DM. Die Kosten für eine ambulante Vasektomie belaufen sich aber auf ca. 700-900 DM. Wunderbar, dachte ich. Und jetzt kam der absolute Hammer... Als ich schon resigniert aufgeben wollte, gab mir der Angestellte der TK - unter vorgehaltener Hand - noch einen Tipp: Die Kosten für eine stationär durchgeführte Vasektomie würde die TK komplett übernehmen. Die Kosten hierfür: ca. 2000-3000 DM! Jeder normal denkende Mensch hat mit dieser Logik ein Problem. Auf meine Frage nach dem Sinn oder Unsinn dieser Regelung, wurde mir etwas von einem großen Kuchen erzählt, von dem jeder ein Stück abhaben möchte. Ich beendete das Gespräch und hatte den Eindruck, dass er selbst nicht wusste, warum das so geregelt ist. Nichts desto trotz entschied ich mich (natürlich) für die stationäre Variante. Ein paar ruhige Tage, Essen ans Bett, beste medizinische Versorgung. Was will man mehr?

Spätestens nachdem ich die urologische Klinik der Justus-Liebig-Universität Gießen zum ersten mal kontaktiert hatte, wurde mir klar, dass das Ganze komplizierter werden würde als angenommen. Sie verlangten eine schriftliche Kostenübernahmebestätigung von meiner Krankenkasse. Ohne diese würde hier keine stationäre Vasektomie durchgeführt werden können. Also zurück zur Krankenkasse. Auf meine Anfrage nach dieser Bestätigung, teilte man mir mit, dass ich diese nur bekäme, wenn ich eine Klinikeinweisung von einem Facharzt (Urologe) oder meinem Hausarzt vorlege. Mit dieser Einweisung würde ich nämlich nachweisen, dass für meine Vasektomie auch ein medizinischer Grund vorliegt.

DAS war mein Problem, bei mir lag kein medizinischer Grund vor, sondern ein menschlicher und nicht zuletzt auch ein wirtschaftlicher. Die Aussage, dass diese Einweisung auch von meinem Hausarzt ausgestellt werden kann, war meine einzige Hoffnung. Mit dem konnte ich eventuell reden. Der Besuch beim Hausarzt begann aber ziemlich ernüchternd. Nach meiner Schilderung war die erste Frage, die er mir stellte, welchen medizinischen Grund (Diagnose) er denn auf diese Einweisung schreiben solle. In mir kam so langsam die Befürchtung auf, dass ich mich hier auf einer unlösbaren Mission befinde. Alles was mein Hausarzt für mich tun konnte, war mir eine Einweisung mit der Diagnose "Sterilisation" auszustellen. Nicht sehr erfolgversprechend, dachte ich. Aber dennoch, es war meine einzige und letzte Chance.
Also mit meiner Einweisung und voller Hoffnung wieder zur TK. Und siehe da, im Handumdrehen hatte ich meine Kostenübernahmebestätigung. Wahnsinn!
Dann habe ich meine Kostenübernahmebestätigung, meine Einweisung und zusätzlich eine Überweisung (einfach alles, was ich mir im Laufe der Zeit besorgen musste) zusammengepackt und saß kurze Zeit später im Warteflur der Urologischen Klinik, wo ein Beratungsgespräch anstand. Dieses Gespräch mit einem - übrigens sehr netten - jungen Arzt entwickelte sich dann eher zu einem kleinen Psychotest. Er erkundigte sich nach meinen familiären Verhältnissen, erforschte mein Seelenleben. Offensichtlich wollte er herausfinden, ob er hier einen geeigneten Kandidaten vor sich hat. Was mich bis heute noch wundert, ist, dass er nicht die Meinung meiner Frau hören wollte, ob sie überhaupt einverstanden ist. Meine Aussage, sie wäre es, war wohl genug. Komisch! Er hat dann sehr schnell festgestellt, dass ich mir das Ganze sehr wohl gut überlegt hatte, meine Familienplanung definitiv abgeschlossen war und gab grünes Licht. Geschafft!

Der stationäre Aufenthalt und die Durchführung

Am 2. Dezember 1999 musste ich mich dann in der Urologischen Klinik Gießen stationär aufnehmen lassen. Zuerst eine Untersuchung und ein aufklärendes Gespräch. Der Arzt meinte, dass ich ein kerngesunder, junger Mann wäre und eine örtliche Betäubung ausreichen würde. Ich war froh, weil gesund, und um die Vollnarkose war ich auch herumgekommen. Meine Meinung hierüber sollte sich allerdings noch ändern. Ich ging natürlich davon aus, dass ich mittlerweile alle bürokratischen Hürden genommen hatte. Dem war nicht so! Man verlangte von mir, ein Papier zu unterschreiben, auf dem ich mich verpflichte, die Kosten selbst zu tragen, falls die Krankenkasse sich weigern sollte. Da war sie wieder, die Frage nach dem Sinn. Ich fragte den Arzt, wofür ich die schriftliche Kostenübernahmebestätigung meiner Krankenkasse habe und teilte ihm mit, dass ich dieses Papier nicht unterschreiben werde. Daraufhin setzte er sich persönlich mit der TK in Verbindung, die haben ihm eine weitere Bestätigung zugefaxt und plötzlich war meine Unterschrift nicht mehr nötig. Sinn? Unsinn? Ich weiß es bis heute nicht.

Am Abend vor dem Eingriff kam eine junge Ärztin zu mir, um mich über die Risiken der Operation aufzuklären. Standard, aber trotzdem kam ein mulmiges Gefühl in mir auf, denn jeder Satz begann mit "In 1-2% aller Fälle kann es vorkommen, dass...". Erschreckend! Aber ich ließ mir nichts anmerken und gab mein Einverständnis für den Eingriff. Zwischen 7 und 9 Uhr am nächsten Morgen sollte es dann soweit sein. Die Nachtschwester würde mich rasieren, wurde mir mitgeteilt. Das war zuviel des Guten. Ich fragte, ob ich das nicht selbst machen könnte. Genehmigt. Erleichterung!

Am nächsten Morgen war ich dann ziemlich nervös, eindeutig die Angst vor dem Eingriff, vor den Schmerzen. Warten. Am Nachmittag(!) hatte ich langsam ziemlichen Hunger. Seit 15 Stunden nichts mehr gegessen und getrunken. Aber was fast noch schlimmer war, keine Zigarette. Ich musste nüchtern bleiben. Dann kamen sie, um mich zu holen. Ich wurde in den OP geschoben. Alles weiß und grün. Nach dem Desinfizieren dann die örtliche Betäubung. In die Peniswurzel, zwei mal! Schmerz! Hier habe ich das erste Mal bereut, nicht auf eine Vollnarkose bestanden zu haben. Weil die örtliche Betäubung nur die richtigen Schmerzen (Schnitte mit dem Skalpell, das Durchtrennen der Samenleiter usw.) unterdrückt, nicht aber die unangenehmen Gefühle (das Ziehen an den Samenleitern, Stromstöße zur Verödung der Samenleiter und der Blutungsstillung usw.). Ich rate jedem, der sich vasektomieren lassen will, zu einer Vollnarkose. Vielleicht bin ich aber auch ein wenig empfindlich - was ich mir aber nicht anmerken lassen konnte, da neben mir eine junge Anästhesistin stand - was sollte die denken? - aber das waren der unangenehmen Gefühle eindeutig zu viel. Nach einer halben Stunde war alles vorbei. Jetzt noch der Flüssigpflasterverband. Höllisches Brennen! Das hierbei die örtliche Betäubung wieder versagt hat, war zu ertragen. Dann zurück auf Station. Überlebt!

Zwei Tage später wurde ich dann entlassen. Überraschenderweise hatte ich seit dem Eingriff keinerlei Schmerzen. Es gab weder Wundschmerzen, welche mir vorausgesagt wurden, noch sonstige Probleme zu beklagen. Ich habe mich an die Anweisungen gehalten, immer schön Eis drauf und ansonsten Bettruhe, lediglich unterbrochen durch einige Balkonaufenthalte, wegen der Zigaretten.

Die Zeit danach

Ich konnte eine Woche keine Unterhose anziehen, zuviel Reibung. Also trug ich nur eine Jogginghose. Ein paar Tage musste ich noch die Couch hüten, weil ich manchmal das Gefühl hatte, mir hätte jemand in den Schritt getreten. Das wurde aber mit jeden Tag besser, ich hatte keine Piepstimme und auch beim Sex gab es keinen Unterschied zu vorher. ABSOLUT KEINEN!!!

Ich habe es gemacht. Ich habe es tatsächlich gemacht. Ein Mann muss eben tun, was ein Mann tun muss! Die Krankenkasse hat (bis heute jedenfalls) keine Schwierigkeiten gemacht. Die Diagnose "Sterilisation" meines Hausarztes war offensichtlich medizinischer Grund genug. Die haben letztendlich lieber 3000 (stationär) anstatt 700 DM (ambulant) bezahlt. Logisch denkende Menschen sollten jetzt nicht verzweifeln, wenn es die Krankenkassen selbst nicht verstehen, wie soll das ein normaler Mensch nachvollziehen können. Für mich ist das Ganze einfach lächerlich!

Zwei Monate nach der Operation musste ich zum ersten mal nach meiner Entlassung wieder in der Klinik erscheinen. Nachuntersuchung und die erste von zwei Spermaproben.

Fortsetzung folgt...
 



Übersicht


Social Bookmarking dieser Seite bei
Bookmark bei: Mr. Wong Bookmark bei: Webnews Bookmark bei: Oneview Bookmark bei: Linkarena Bookmark bei: Seekxl Bookmark bei: Newsider Bookmark bei: Folkd Bookmark bei: Digg Bookmark bei: Del.icio.us Bookmark bei: Reddit Bookmark bei: Simpy Bookmark bei: Netscape Bookmark bei: Furl Bookmark bei: Yahoo Bookmark bei: Spurl Bookmark bei: Google Bookmark bei: Blinklist Bookmark bei: Blogmarks Bookmark bei: Blinkbits Bookmark bei: Smarking Bookmark bei: Netvouz
Werbung
 
Home | FAQ | Impressum
 
           © Vasektomie.de 2004-2012